DDR-Witze und Ossiwitze - Witz Nr. 301

Stasi sucht Politwitze-Macher

Zu DDR-Zeiten waren unheimlich viele politische Witze im Umlauf. Die Stasi hat den Auftrag, den Witzemacher zum Schweigen zu bringen. Sie hat herausgefunden, daß die politischen Witze alle aus der südlichen Gebirgsregion kommen und zwar von einem einsamen hohen Berg. Ein Aufklärungskommando ersteigt den Berg und findet in einsamer Gegend im Dickicht die Reste eines Zaunes und eines Gartentürchens. Ein schmaler, fast zugewachsener Trampelpfad führt zu einer morschen, schiefen Holzhütte. Einige Dach- und Wandbretter baumeln im Winde, die Hütte sieht aus wie schon jahrelang verlassen. Der Kommandoführer will schon wieder umkehren lassen, klopft aber sicherheitshalber doch an die Tür. Tatsächlich hört man schlurfende Schritte im Inneren, die klapprige Tür öffnet sich quietschend, und es erscheint ein steinaltes, vertrocknetes Männchen mit langem, weißem Bart. Der Kommandoführer stellt sich vor und fragt: "Sind Sie derjenige, der über die DDR immer die politischen Witze macht?" Der Alte bejaht das und bekommt zu hören, daß es ihm hiermit von Staats wegen und bei Strafe verboten wird. Der Alte fängt an zu diskutieren: "Also hören Sie mal, ich habe schon beim Kaiser die politischen Witze gemacht, ich habe sie in der Weimarer Republik gemacht, unter Hitler, unter Pieck, unter Ulbricht, unter Honnecker, und jetzt kommt Ihr jungen Dachse und wollt mir das verbieten?" Der forsche Kommandoführer ist von der Entgegnung und dem Alter des Männchens sichtlich beeindruckt und versucht es etwas schonender: "Politische Witze sind nun mal verboten, ich meine es ja nur gut mit Ihnen. Wissen Sie denn, was Sie aufgeben, wenn Sie eingesperrt werden?" Der Alte zeigt sich immer noch störrisch. Der Kommandoführer predigt fast bittend weiter: "Ein Mann wie Sie, in den besten Jahren, mit einem herrlichen, gepflegten Grundstück, in Luxus- und Hanglage, wunderbares Haus, mit Auffahrt und Einfriedung ..." Der Alte: "Also den Witz hamm´se nicht von mir!"

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